Umkehr und Umdenken nach dem Gesetz der Liebe


Jesus erklärt die Lebensweisen und Eintrittsbedingungen für die zukünftige Welt, das Reich Gottes. Es sind Maßstäbe der Liebe. Sie unterscheiden sich stark vom heute allgemein üblichen Verhalten, das von Egoismus und Stolz geprägt ist. Die neuen Ziele fordern jeden Menschen auf unvergleichliche Weise heraus. Somit lässt sich der erste Schritt folgendermaßen beschreiben.


Schritt 1: 

Achte auf Gottes Gesetz (die Tora) und kehre von Herzen um! Wende dich ab von Sünde, und hin zu Gott!


Die zentrale Botschaft von Jesus ist der Aufruf: Kehrt um, denn das Reich Gottes ist nahe! (vgl. Matthäus 4,17; Markus 1,15). Bald ist es so weit, Jesus kommt wieder, und Gottes Reich kommt auf die Erde. Dann wird die Welt nicht mehr von Menschen regiert, sondern vom lebendigen Gott. Zunächst wird er den Messias (Christus) als Herrscher einsetzen, der alle feindlichen Mächte besiegen wird. Dann wird dieser die Herrschaft an Gott selbst übergeben, damit der Geist Gottes überall wirkt und herrscht.

Es kommt also der Tag, an dem alles ganz anders wird. Es ist gut, sich auf diese riesigen Veränderungen vorzubereiten. Denn in der zukünftigen Welt ist kein Platz mehr für die falschen Dinge, die wir wollen. Überall werden die herrlichen Dinge geschehen, die Gott will. Und wenn das auch unser Wunsch ist, können wir dort leben.

Also ist es nötig, unsere Einstellung zu ändern und umzudenken, so dass auch unsere Neigungen erneuert werden. Es sollte nicht mehr so sein, dass wir verkehrte Dinge überhaupt tun wollen. Der Weg dahin ist, dass wir Gott erlauben, dass er uns so verändert, wie er uns haben will. Alle Gedanken, Worte, Taten und Dinge, die gegen die Liebe Gottes verstoßen, müssen entfernt werden, damit sein Geist uns regieren, leiten und beherrschen kann. Denn so ist Gottes Königreich, die paradiesische Welt der Zukunft, beschaffen. Es geht also darum, dass wir uns selbst prüfen, und erkennen, was wir bisher falsch gemacht haben und was anders werden soll.

Aber woran können wir erkennen, was richtig ist und was falsch? Hier gilt nicht, was irgendwelche Menschen meinen oder für richtig halten, oder was sie von uns erwarten, oder irgendwelche Werte und Normen, die sich Menschen ausgedacht haben. Sondern hier gilt das, was Gott selber sagt. Er hat in seinem Gesetz gesagt, was er von uns erwartet. Seine Gebote sagen uns, was er will und was nicht.

Um der Menschheit dieses Gesetz zu übergeben, hat er das Volk Israel auserwählt und darin unterwiesen. Dieses Gesetz (im Hebräischen genannt: Torah, d.h. Weisung, Lehre) hat er dem Propheten Mose mitgeteilt. Durch den Besitz dieser göttlichen Maßstäbe wurde Israel zum Licht für alle Nationen. Während das Gesetz insgesamt 613 Bestimmungen enthält, sind 10 von ihnen so zentral, dass sie auf Steintafeln geschrieben wurden. Und das sind die Zehn Worte (nach 2.Mose 20,1-17):


"1. Ich bin Jahweh, dein Gott, der dich befreit hat  (so stellt er sich vor: nicht als jemand, der Menschen mit religiösen Regeln belasten, sondern in wahre Freiheit führen will),

2. Du sollst keine anderen Götter außer mir haben, kein Götterbild machen oder anbeten (nicht Allah, nicht Buddha, keine Verehrung von Statuen oder Figuren, auch nichts haben, was dir wichtiger wäre als Gott),

3. den Namen Gottes nicht missbrauchen (nicht als Kraftausdruck, auch nicht durch religiösen Formalismus),

4. den Ruhetag einhalten (sechs Tage arbeiten, einen Tag ruhen, um Zeit zu haben für Gott, und zur Regeneration),

5. Vater und Mutter ehren (die Eltern wertschätzen und unterstützen, nicht beschimpfen oder im Stich lassen),

6. nicht töten (keine körperliche oder seelische Gewalt anwenden, auch nicht innerlich töten, also allen Mitmenschen vergeben und mit ihnen versöhnt sein),

7. nicht die Ehe brechen (dem Partner treu bleiben, auch in Gedanken, kein Sex außerhalb der Ehe),

8. nicht stehlen (niemanden übervorteilen, nicht betrügen, auch nicht den Staat),

9. nicht lügen (immer aufrichtig sein und die Wahrheit sagen, nichts vortäuschen, nicht heucheln),

10. nicht begehren, was deinem Mitmenschen gehört" (dem Nächsten alles von Herzen gönnen, auch wenn er mehr hat)."


Das wichtigste Gebot, das alle anderen zusammenfasst, ist die Liebe zu Gott (5. Mose 6,4-9; vgl. Markus 12,29-30):

"Höre Israel: Jahweh ist unser Gott, Jahweh allein!  (Gott soll der Mittelpunkt unseres Lebens sein, und nichts und niemand sonst)

Und du sollst Jahweh, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft!  (Unsere Liebe zu ihm soll alles andere überragen und unser ganzes Sein umfassen)

Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du dir zu Herzen nehmen,  (Seine Worte sollen uns vertraut sein, wir sollen sie ernst nehmen)

und du sollst sie deinen Kinder einschärfen, und davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt oder unterwegs bist, wenn du dich niederlegst oder wenn du aufstehst.  (Wir sollen seine Worte anderen Menschen, besonders der nächsten Generation, weitergeben, damit auch sie diese beachten, wir sollen immer und überall davon reden)

Und du sollst sie binden zum Zeichen an deine Hand, und sie sollen dir ein Merkzeichen zwischen deinen Augen sein,  (Gottes Worte sollen unser Handeln und unser Denken bestimmen, und wir können uns sogar Erinnerungshilfen machen, damit wir immer an sie denken und sie praktizieren)

und du sollst sie schreiben auf die Pfosten deines Hauses und an die Tore."  (Unsere Verbundenheit mit seinem Wort soll keine Privatsache sein, sondern öffentlich sichtbar sein, als ein Bekenntnis zu ihm)


Genauso wichtig ist die Liebe zum Nächsten, die auch alle anderen Gebote zusammenfasst (3. Mose 19,18; vgl. Markus 12,31):

"Du sollst dich nicht rächen noch Zorn bewahren gegen die Kinder deines Volkes. Du sollst deinen Mitmenschen lieben wie dich selbst! Ich bin Jahweh.

Dasselbe gilt auch für alle anderen Menschen, für die Angehörigen aller Nationen, denn es heißt (3. Mose 19,33-34):

"Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Land, den sollt ihr nicht bedrücken. Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und du sollst ihn lieben wie dich selbst!"


Mit anderen Worten, ganz kurz zusammengefasst, kann man als "goldene Regel" formulieren (Matthäus 7,12; Lukas 6,31):

"Alles, was ihr wollt, dass es euch die Leute tun sollen, das sollt ihr ihnen tun!


Aber in Wahrheit gehen die Maßstäbe, die Gott für sein Reich hat, noch darüber hinaus. So sagt Jesus (Lukas 6,27-28):

"Liebt eure Feinde; tut Gutes denen, die euch hassen; segnet die, die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen!"


Wenn wir diese Worte von Gott lesen oder hören, und mit unserem eigenen Leben vergleichen, erkennen wir: Wir haben versäumt, das Richtige zu tun; wir haben Falsches gemacht. Auch der heilige Geist öffnet uns die Augen, dass wir erkennen, wo wir uns schuldig gemacht haben. Bedenke: Wenn du gegen eines dieser Gebote verstoßen hast, dann hast du das ganze Gesetz gebrochen. In Wahrheit gilt: Jeder Mensch hat gegen die Gebote verstoßen; jeder ist ein Gesetzesbrecher; keiner ist gut. Die ganze Welt ist auf dem falschen Weg.

Wenn wir darüber nachdenken, merken wir: Mit dem, was wir getan haben, können wir nicht vor dem kommenden Gericht bestehen. Wir würden wie ein Verbrecher verurteilt werden (Verdammnis). Wenn Menschen überführt werden und die Wahrheit erkennen, geschieht es oft, dass sie über sich selbst erschrecken, oder in Tränen ausbrechen. Wir brauchen Vergebung unserer Schuld. So wie wir sind, können wir nicht in Gottes Reich leben, wo es gar kein Unrecht gibt. Wir würden ausgeschlossen werden.

Deshalb: Selbstgerechtigkeit (sich selbst für gut halten) ist eine Illusion. Oft möchte man einen guten Eindruck machen. Aber vor Gott funktioniert das nicht. Vor seinen Maßstäben müssen wir kapitulieren. Sonst betrügen wir uns selbst. Denn er sieht unsere Schwachpunkte. In seinem Licht werden unsere heimlichen Abgründe offenbar.

Viele bemühen sich zwar, ein gutes Leben zu führen, oder wenigstens besser zu werden. Aber das reicht nicht, es ist weit von der Vollkommenheit entfernt, die im Reich Gottes herrscht. Und überhaupt: Die Fehler der Vergangenheit müssen vergeben werden. Deshalb muss man sie vor Gott eingestehen und um Vergebung bitten. Erst so wird es bereinigt.

Und: Um in Gottes Reich leben und bleiben zu können, müssen wir ganz andere Menschen werden, die nicht so sind wie es in der Welt normal ist. Wir müssen solche werden, die heilig und rechtschaffen sind, in ihrem ganzen Wesen (Charakter) und Verhalten (Lebensweise). Das gilt für alle Menschen, die eine gute Zukunft haben wollen. Das gilt auch für dich. 

Wir brauchen also Vergebung und Veränderung. Es beginnt damit, dass du umkehrst. Die Umkehr heißt auch "Buße".

Und das geht so:


  • Du studierst Gottes Gesetz und seine Gebote, um seine Maßstäbe kennenzulernen.
  • Du erforscht dich selbst und stellst dich deinen Schwächen und Abgründen.
  • Du erlaubst dem Heiligen Geist, dich von Schuld und Sünde zu überführen.
  • Du gibst vor Gott zu, was du falsch gemacht hast. Du gestehst ihm offen deine Fehler. 
  • Du bekennst, was du Böses getan oder Gutes unterlassen hast; wo du Verkehrtes gesagt oder gedacht hast.
  • Du bereust deine Verfehlungen, und sie tun dir von Herzen leid.
  • Du bittest Gott aufrichtig um Vergebung aller deiner Schuld.
  • Du entscheidest dich, die Fehler nicht wieder zu machen, sondern ein neues Leben anzufangen. 


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